Oh, it Hertz!

Gunnar Hall Jensen | Norwegen | 2021 | 86′ | engl. OV

Ausgangspunkt des Films ist ein Gerücht: Die durch den gesamten Film führende amerikanische Vokalkünstlerin Laurie Amat (hat auch schon mit den Residents zusammengearbeitet) geht einer Verschwörungstheorie nach, die besagt, dass sich die Nazis 1939 auf einer internationalen Konferenz mit dem Vorschlag durchgesetzt hätten, den Normalstimmton ­– auch als Kammerton a bekannt – weltweit auf 440 Hertz zu standardisieren. Demnach glaubten sie zu wissen, dass diese Frequenz die Massen aggressiver mache und dadurch leichter manipulierbar. Wie dem auch sei: Diese Norm hat Bestand und findet in den meisten Ländern Anwendung, nicht nur in Konzerthäusern, sondern auch beim Rundfunk und anderen Telekommunikationsstrukturen. Diesen Kammerton hört heute die Welt.

Von Sorge getrieben, stürzt sich Amat in ein großes Recherche-Abenteuer und macht sich auf in unbekannte Regionen des Klanguniversums. Auf ihrer Reise trifft sie leidenschaftliche und charismatische Klangenthusiasten. Diese erklären, was Klang für sie persönlich bedeutet und was er bei Menschen bewirken kann. Amat erfährt, wie Klang heilt, wie er Gefühle beeinflusst und zu bestimmten Handlungen  bewegen, aber auch, wie er als Waffe eingesetzt werden kann.

Bei ihren Erkundungen bringt Amat ebenso eigene Gedanken und persönliche Erfahrungen zum Thema Schwingungen und Sound ein – witzige Anekdoten, bei denen man nie weiß, welcher Klang als nächstes um die Ecke kommt.